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opera_garnier
außen gleißend weiß und reich verziert; innen prachtvoll rot-golden mit verschiedenfarbigem marmor ausgelegt, büsten und skulpturen von carrier-belleuse, dem lehrer rodins, das deckengemälde von chagall. über verwirrend viele treppen, von lüstern erleuchtete salons und verbindungsgänge verfügt die opéra garnier  – und von ihrem breiten balkon öffnet sich alles hin auf die place de l’opéra, in welche die von haussmann angelegte avenue de l’opéra mündet.

infolge eines mißglückten mordanschlags auf napoléon III nach einer theateraufführung in der rue le peletier wünschte der kaiser eine neue oper mit extra vielen nebenausgängen. der herr garnier entsprach seinem wunsch und hat ihm diese „kathedrale der bourgeoisie“ hingestellt. zu seiner zeit sollten da natürlich auch nur die höhergestellten pariser kreise verkehren. inzwischen hat sich das glücklicherweise demokratisiert und die sache mit napoléon und der monarchie ist auch erledigt. der attentäter, felice orsini, wollte übrigens eine große demokratische revolution in gang bringen. er musste nach dem attentat aufs schafott.

trotz ihrer immerhin 11 quadratkilometer grundfläche ist die opéra garnier inzwischen zu klein und wurde abgelöst durch die neue „opéra du peuple“ an der bastille. diese ist unansehnlich modern, modest, ihre treppen sind tagsüber wohnzimmer einiger punks und treffpunkt so ziemlich aller pariser, die im bastille-viertel zusammen einen trinken gehen wollen. und meine mini-umfrage bei einem charcuterie- und käseplattenimbiss ergab, dass ein von zwei parisern auch schonmal in dieser neuen oper war. 50% – das klingt nach einem erfolgreichen konzept für eine „volksoper“! beim nächsten mal mach ich auch von der neuen oper ein bild, schon aus prinzip.

blick auf die place de l'opéra

blick auf die place de l'opéra

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