das foto entstand im 20. pariser arrondissement vor zwei jahren, im märz 2007.
„rêve générale“ verweist auf die proteste vom frühling 2006, als sich eine breite bewegung von studierenden gegen den „contrat prèmiere embauche“ erhob. ihr schlossen sich gewerkschaften, lehrer und schülerinitiativen an. zahlreiche universitäten, darunter die paris IV, an der ich hätte kurse haben sollen, wurden besetzt, blockiert und in organisationszentren der kundgebungen und demonstrationen verwandelt. schließlich war der protest erfolgreich, der damalige premierminister de villepin zog politisch stark angeschlagen den gesetzesentwurf zurück. sein karriereaus wurde im sommer durch die von le monde aufgedeckte clearstreamaffäre besiegelt.
„rêve générale“ jedenfalls ist ein schönes wortspiel, das in frankreich in den jüngsten tagen wieder aufgenommen wurde: „rêve“ heißt traum, mit einem „g“ davor wird aus dem traum der streik – „grève“ – genauer der generalstreik.
hinter dem generalstreik, der am 29.01. frankreich lahmgelegt hat, und dem noch größeren von gestern, steht der traum sozialer bewegungen. passenderweise wird mit „rêve générale“ ein verbotsschild überklebt…