am abend spaziere ich von saint michel aus an der seine entlang. ich will schauen, der wievielte henri auf der pont neuf steht, und zur place dauphine will ich, einem für seine lage ungewöhnlich stillen, baumbestandenen platz mitten auf der île de la cité.
unterwegs treffe ich eine retrieverhundedame. sie wohnt, zusammen mit einer katzenfamilie und ihrem herrchen, auf einer péniche – einem hausboot – auf der seine. ihr herrchen, ein pensionierter seemann, lädt mich auf ein bier ein, erzählt mir, wo er überall schon war (in amsterdam und hamburg, wo ich noch nie war), warum seine péniche grad im parkverbot ankert (am folgetag wird auf ihr ein film gedreht, worin zwei räuber einen manet aus dem nahegelegenen musée d’orsay klauen und auf die péniche bringen) und versucht, mir bären über die geschichte der pariser brücken aufzubinden. als das bier geleert und die hundedame zu bett gegangen ist, verabschiede ich mich und schlendere weiter zur pont neuf. dort versucht – just während ich bewegungslos und luftanhaltend die belichtungssekunden für das photo zähle – ein freundlicher dealer mir sein angebot zu unterbreiten. er versteht, wartet höflich ab und das erfolglose verkaufsgespräch wird zu einer kurzen plauderei.
nach einem abstecher zu henri ( – dem vierten und offenbar noch immer recht beliebten könig, zumindest legt das ein graffito neben seiner statue nahe: „henri IV – roi du peuple“) laufe ich durch das laub der verlassenen place dauphine, freu mich still, in dieser stadt zu sein, und mache ich mich auf den weg in mein warmes zimmerchen im faubourg saint martin.